Nicht nur Brücken in NRW müssen erneuert werden, auch die Theatergebäude. Irgendwie ist alles auf den Hund gekommen, nicht an die neue Zeit angepasst. Die architektonischen Entscheidungen in Düsseldorf und Köln sind konservativ: das Kölner Theater, das den Geist der 50er Jahre des voraussetzungslosen Neuanfangs, der dezidierten Traditionslosigkeit in Beton gegossen hat, das Düsseldorfer, das den Geist der 60er, der auftrumpfenden stolzen Modernität, – wir haben es geschafft, wir sind schön und modern, – schwungvoll behauptet, beide sollen konserviert, haltbar gemacht werden. Nur nebenbei werden die Zuschauerräume verkleinert. Die Fassade bleibt repräsentativ, das Innere trägt der reduzierten Bedeutung etwas Rechnung. Nur das Dortmunder Schauspiel ist froh über die Verzögerung der Rückkehr in das restaurierte Schauspielhaus. Der Betonboden der Lagerhalle neben der riesigen Hochofenruine ist zwar hart, aber auf ihm lässt sich die Zukunft besser probieren.